19.12.07 |
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Einige meiner Meinung nach sehr gute Zitate
herausragender Persönlichkeiten, die uns als Wegweiser dienen können:
"................Es war aber noch ein
anderes, das sich mir aus der Krankheit ergab. Ich könnte es formulieren als
ein Ja-sagen zum Sein - ein unbedingtes "Ja" zu dem, was ist, ohne
subjektive Einwände. Die Bedingungen des Daseins annehmen, so wie ich sie
sehe - so wie ich sie verstehe. Und mein eigenes Wesen akzeptieren, so wie
ich eben bin. ........Es gibt keine keine Garantie - in keinem
Augenblick - dass wir nicht in einen Irrtum geraten oder in eine tödliche
Gefahr. Man meint vielleicht, es gäbe einen sicheren Weg. Aber das wäre der
Weg der Toten. Dann geschieht nichts mehr oder auf keinen Fall das Richtige.
Wer den sicheren Weg geht, ist so gut wie tot. .................Erst nach
der Krankheit verstand ich, wie wichtig das Ja-sagen zum eigenen Schicksal
ist. Denn auf diese Weise ist ein Ich da, das auch dann nicht versagt, wenn
Unbegreifliches geschieht. Ein Ich, das aushält, das die Wahrheit erträgt,
und das der Welt und dem Schicksal gewachsen ist. Dann hat man mit einer
Niederlage auch einen Sieg erlebt. Es wird nichts gestört - weder außen noch
innen; denn die eigene Kontinuität hat den Strom des Lebens und der Zeit
standgehalten. Aber das kann nur geschehen, wenn man sich nicht vorwitzig in
die Absichten des Schicksals einmischt. Ich habe auch eingesehen, dass man das in einem selbst
sich ereignende Denken als etwas tatsächlich Vorhandenes annehmen muss,
jenseits aller Bewertung. Die Kategorien von wahr und falsch sind zwar stets
vorhanden, stehen aber als unverbindlich daneben; denn das Vorhandensein der
Gedanken ist wichtiger als ihre subjektive Beurteilung. Als vorhandene
Gedanken sind aber auch Urteile nicht zu unterdrücken, da sie mit zur
Erscheinung der Ganzheit gehören." Zitat aus "Erinnerungen,
Träume, Gedanken von C. G. Jung, Seite 300ff. Mehr Literaturempfehlungen zu C. G. Jung und
vielen anderen Autoren gibt es hier:
http://gestalttherapie.ch/buecher/therapie.htm _ Ein kleine Geschichte, die zum Nachdenken anregt:
Es war einmal ein Großvater und sein kleiner
Enkelsohn, der kam am Abend öfter, um auf dem Knie des Großvaters zu sitzen
und die vielen Fragen von Kindern zu stellen. Eines Tages kam der Enkel zu seinem Großvater mit
einem Ausdruck von Wut in seinem Gesicht. Der Großvater sagte: "Okay, setz dich, und erzählte
mir, was heute passiert ist." Das Kind setze sich nieder und legte sein Kinn auf das
Knie des Großvaters. Er schaute empor zu dem faltigen, nussbraunen Gesicht
und den freundlich blickenden dunklen Augen: die Wut des Kindes verwandelte
sich in stille Tränen. Der Junge sagte: "Ich ging heute mit meinem Vater in
die Stadt, um die Felle zu verkaufen, die er in den letzten Monaten
gesammelt hatte. Ich war glücklich darüber, denn Vater sagte, dass, da ich
ihm beim Fallenstellen geholfen hatte, ich etwas von ihm bekommen würde.
Etwas, das ich mir wünschte. Ich war so aufgeregt, in der Handelstation zu sein,
denn ich war dort noch niemals gewesen. Ich guckte mir viele Dinge an und
schließlich fand ich ein Messer. Es war klein, aber hatte für mich genau die
richtige Größe, und so bekam Vater es für mich. An dieser Stelle legte der Junge sein Kopf auf das
Knie des Großvaters und wurde still. Der Großvater legte sanft seine Hand
auf das rabenschwarze Haar des Jungen und sagte: "Und was geschah dann?" Einige Stadtjungen kamen, sahen mich, umringten mich
und begannen, schlimme Sachen zu sagen. Sie nannten mich schmutzig und dumm
und sagten, dass ich solch ein schönes Messer nicht haben dürfte. Der größte
von den Jungen schubste mich nach hinten und ich fiel über einen der anderen
Jungen. Dabei ließ ich mein Messer fallen und einer von ihnen schnappte es
sich und alle rannten weg und lachten. In diesem Moment kam die Wut des Jungen zurück: "Ich
hasse sie, ich hasse sie alle!" Der Großvater sagte: "Ich möchte dir eine Geschichte
erzählen. Ich selbst, vor langer Zeit, fühlte großen Hass auf
alle, die so viel genommen hatten, ohne darüber nachzudenken. Aber Hass ist
etwas, was dich selbst runterzieht und verletzt deinen Feind nicht. Es ist
so, als ob du selbst das Gift nimmst und dir wünscht, dass dein Feind
sterben würde. Ich habe viele Male mit solchen Gefühlen gekämpft. Es ist so, als ob zwei Wölfe in mir leben würden,
einer ist weiß und einer ist schwarz. Der weiße Wolf ist gutartig und richtet kein Leid an.
Er lebt in Harmonie mit allem, was um ihn herum ist und macht keinen
Angriff, wenn kein Angriff beabsichtigt war. Aber er wird kämpfen, wenn es
berechtigt ist, es zu tun, und er wird auf die rechte Art kämpfen. Der schwarze Wolf jedoch ist voll von Wut. Das
kleinste Details löst in ihm einen Wutanfall aus. Er bekämpft jeden, die
ganze Zeit, aus keinerlei Anlaß. Er kann überhaupt nicht mehr nachdenken,
denn seine Wut und sein Hass sind so groß. Es ist eine hilflose Wut, denn
seine Wut wird nichts ändern. Manchmal ist es sehr schwer mit diesen beiden Wölfen
in mir zu leben, denn beide von ihnen versuchen, meinen Geist zu
beherrschen. Der Junge schaute intensiv in die Augen des Großvaters
und fragte: "Wer von beiden gewinnt, Großvater?" Der Großvater lächelte und sagte: "Der, den ich
nähre." gefunden hier:
http://www.vkdnet.de/website/news/texte/u_nachd.htm |
Stand: 19.06.07